Unweigerlich wanderte sein Augenpaar über Ihre Waden bis zu Ihren überkreuzten Oberschenkeln und höher, bis der Rest Ihrer Haut im roten Stoff verschwand. Schnell riss er sich von diesem Anblick los, denn Ihm war natürlich klar, dass Diana lediglich mit dieser Haltung provozieren wollte. Sie wollte Ihn als Mann aus dem Konzept bringen und verwirren, aber so leicht war er dazu nicht zu bewegen. Lucien presste seine Augen zusammen und seufzte langgezogen.
,,Miss Grey...''. Sein Blick war unterkühlt. ,,Ob ein … Gino's Steakhouse oder ein McDonald... Es ist im Kern dasselbe. Warum also sollten wir Sie annehmen? Was-... was unterscheidet Sie von den anderen Bewerberinnen? Was macht Sie besonders. Denn...''. Wieder ertönte ein Seufzten und der junge Mann kam um den dunklen Tisch herum und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Kante. Genau vor Diana. Er wusste um seine erdrückende Ausstrahlung, die Sie verunsichern sollte.
Schwäche, er wollte nichts weiter als totale Schwäche, gar Kapitulation in Ihr erkennen.
,,Ich trage die Verantwortung, wenn die Einstellung mit Ihrer Person ein Fehler sein sollte... Also?''. Lucien verlangte eine Antwort. Eine gute Antwort und kein dämliches herumgestottere. Noch schlug sich Diana in seinen Augen gut. Noch versuchte Sie Stärke zu zeigen, aber das würde er ausmerzen. ,,Und wenn dieses Steakhaus so exklusiv ist, sagen Sie mir, warum ist der Name mir dann nicht geläufig, hn?''. Er warf Ihr einen fragenden Blick zu, während er sich noch ein Stückchen weiter aufrichtete. ,,Nun, wir sind aber nicht hier, um über billige Restaurants zu sprechen. Dies ist schließlich keine Verabredung unter Freunden, sondern ein Vorstellungsgespräch.'' Lucien griff nach einem Kulli links neben Ihn und knipste einfach auf dem Knopf, sodass die Miene heraus trat. Ein auffordernder Blick traf Diana, der besagte, Sie solle nun ein paar Worte über sich erzählen. ,,Wenn Sie sich so über Ihre Stärken bewusst sind, dann fangen Sie doch einmal damit an.'' Noch immer lag in Lucien's Stimme Hohn, doch ein wenig schien er zurück geschraubt zu haben. Nun gehörte für ein Paar Minuten Ihr die Bühne der Aufmerksamkeit.
Ihre Stärken... Wieder tauchte wegen diesen einen Begriff Bilder in seinen Gedächtnis auf. Szenen von damals, wie Sie gegeneinander um diese Schriftrolle gekämpft hatten. Diana hatte versucht, den vermeintlich unschuldigen Mann vor seiner Grausamkeit zu schützen. Wut, Frustration stiegen in Ihm empor. Sein Blick veränderte sich, tränkte sich in einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Zorn. Doch er blieb seelenruhig an der Tischkante stehen. So, als ob er Gottes Engel sei.
,,Angst kann ein kluger Begleiter sein, wenn sie einen davor bewahrt, Dummheiten zu begehen'', hörte er sich die Worte von damals höhnisch sagen, als er seine Finger um Ihren schlanken Hals geschnürt hatte. Und dann vernahm er Ihr süßes röcheln, sog Ihre Schwäche auf, als Sie kurz davor war, zu Kapitulieren. Die Schriftrolle galt Ihn und @Alexej Gromow und ''keinem dummen Mädchen, dass sich überschätzt hatte''! Wieder halten diese Worte in seinem Kopf wider und mit einem kleinen kopfschütteln holte er sich in die Gegenwart zurück.
@Diana Grey