Überrascht betrachtete sie den Brief in ihrer Hand, den sie gerade eben von einem Dämon der plötzlich vor ihr aufgetaucht war, bekommen hatte. Anscheinend war es ein neuer Auftrag. Viel stand in dem Brief nicht. Nur die Uhrzeit und der Ort des Treffens. Eigentlich war sie ja gerade dabei gewesen Informationen zu sammeln und Handlanger auszuschalten, aber da man ihr den Brief so unvermittelt gegeben hatte, ließ sie den jungen Mann, ein Anhänger des Dämons den sie jagte, los und machte sich auf den Weg. Sie wäre ja lieber hin geflogen, aber dafür war einfach zu viel los auf den Straßen. Es war ja erst Nachmittag.

Das was der Dämon ihr noch gesagt hatte, dass es womöglich nass werden könnte und sie besser Badesachen einpacken solle. Dies hat sie nur mit einem Schultern zucken zur Kenntnis genommen. Jean störte es nicht wenn sie nass wurde. Sei es durch Regen oder Meerwasser. Am Ende ist es eh alles Wasser. Sie war gespannt, was sie machen musste und wer ihr Auftraggeber war. Wahrscheinlich ein Dämon, warum sonst sollte sie von einem anderen Dämon den Brief bekommen? Oder aber jemand der so tun wollte als wäre er einer. Wie auch immer. In den letzten Tagen bekam sie immer Aufträge von Leuten die sie als Söldnerin haben wollten. Was sie nicht störte, ganz im gegenteil, es war sogar sehr lukrativ, denn einige zahlen echt viel Geld für ihre Aufträge. Das half ihr über die Runden zu kommen und sie konnte sich damit auch teuer Dinge leisten.

Nachdem sie den Brief bekommen hatte, ging sie erstmal in ihre Wohnung um ihre Schwerter zu holen. Sie hatte diese nicht immer bei sich, auch wenn sie diese manchmal trotzdem gebrauchen konnte. Man kann ja nicht alles vorhersehen. Selbst bei einem reinem Erkundungstrip kann viel passieren. Zumindest hat sie ihre Rüstung immer an, sofern sie unterwegs ist. Zuhause wusch sie diese regelmäßig und polierte sie immer wieder. Eine saubere Rüstung macht viel aus.
Dann machte sie sich über den Treffpunkt schlau und schaute sich die Umgebung über das Internet genau an. Falls man sie in eine Falle locken wollte, sollte sei zumindest mögliche Verstecke kennen, sowie Fluchtwege und so weiter.

Als nächstes hängte sie sich ihre Schwerter um und ging los.
Es war immer noch einiges los auf den Straßen. Viele hatten Feierabend und waren auf dem Heimweg. Sie sah es als willkommene Deckung. Bei den Menschenmassen die unterwegs waren, fiel sie nicht so auf und konnte sich unbemerkt, trotz ihrer Waffen unbemerkt bewegen. Auch wenn trotzdem einige dabei waren, die sie schief anschauten, diese Blicke ignorierte sie aber. Es gab zwei oder drei Personen die sie ansprachen und sie fragten, wohin sie geht und warum sie Schwerter auf dem Rücken hatte. Allen sagte sie, dass sie bei einem Schwertkampf Club und auf dem Weg zum Training sei. Womit sich die Menschen auch zufrieden gaben. Niemand kam auf die Idee, dass sie eine Söldnerin war und heute womögliche jemanden entweder fing oder tötete.

Nach einer Weile kam sie am Hafen an. Sie ging zuerst alles einmal ab und machte sich vor Ort auch noch einmal ein Bild von der Umgebung ob es sich um eine Falle handelte oder nicht.
Dann machte sie sich auf die Suche nach dem im Brief genannten Becken. Von weitem sah sie nach kurzer Suche ein großes Langschiff. Das musste es wohl sein. Dort sah sie auch schon drei Männer stehen und warten. Der eine sah genauso aus wie ein Wikinger aus einem Film. Der andere hat mehr die Östliche Züge und der Dritte war ein etwas älterer Mann. Dieser schien wohl nach einem Feuerzeug zu suchen und die anderen nach einem zu fragen aber niemand hatte eines dabei.
Sie musste grinsen. Sie machte eine kurze Handbewegung und zündete die Zigarette des Mannes an. Dann näherte sie sich der Truppe.

Bei ihnen angekommen schaute sie in die Gesichter der Männer und studierte diese kurz. Dann stellte sie sich vor. "Ein schöner Tag nicht wahr die Herren?" Sie kicherte leise. "Nun denn, müssen wir noch auf jemanden warten? Oder können wir anfangen? Wozu dient der Kasten dort?" Sie lächelte und rückte ihren Mantel etwas zurecht. Ihr flammend rotes Haar wehte dabei im Wind leicht nach hinten, und sahen dabei aus als wären ihre Haare aus purem Feuer. Gelassen stand sie vor den dreien und war gespannt auf die Antwort. "Apropos, von wem ist der Brief hier?" Sie hielt den Brief hoch, sodass man die schrift lesen konnte. Dann steckte sie diesen wieder ein. Dann nahm sie sich wieder etwas zeit und betrachtete die drei abwechselnd, dabei spielte sie mit einer kleinen Flamme in ihrer Hand.