Das Schweigen hielt nicht wirklich lange an und er fragte sich wirklich, womit er es verdient hatte, mit dieser Nervensäge zusammen seine Zeit in dieser grauenvollen Zelle zu verbringen, in der man, abgeschnitten von seinen Kräften, schier wahnsinnig werden könnte. Dennoch konnte die werte Dame von Glück sagen, dass jeder seine Einzelhaft fristen durfte, denn er brauchte seine Kräfte gewiss nicht, um ihr den Hals umzudrehen. Doch gerade jetzt in diesem Moment wünschte er es sich echt, die Hände um ihren Hals zu legen und zuzudrücken, als ihre Stimme ertönte, die gewiss ansprechend klingen konnte, wenn aus ihrem Mund doch nur andere Worte kommen würden als das tägliche Gebrabbel.
“Kannst du da drüben nicht einfach verrecken, Mardon?”
Oh, wie lange hatte er diese Frage schon nicht mehr gehört? Es war vermutlich keinen Tag her, als sie diese zum letzten Mal ausgesprochen hatte und auch seine Antwort fiel wie immer sehr beißend aus.
“Das muss ich verlernt haben. Mach’ es mir doch vor. Vielleicht weiß ich dann wieder, wie das geht.”
“Halt die Fresse!”
“Halt du doch die Fresse!”, polterte er zurück und schlug seine flache Hand gegen die metallene Wand.
Es war das übliche Gespräch, was die beiden miteinander führten und welches normalerweise dann irgendwann von einem der Kinder von Team Flash unterbrochen wurden, was am heutigen Tage wohl aber auszubleiben schien, denn sie konnte rigoros ihren Streit fortführen: “Oh, werden wir jetzt wütend, Mardon? Da habe ich jetzt aber Angst. Buhu.”
“Du solltest Angst haben.”, zischte er. “Denn, wenn ich dich erwische, wirst du dir wünschen, mehr Respekt gezeigt zu haben.”
“Einem kleinen Jungen werde ich keinen Respekt zollen.”
Wenn er doch nur könnte, denn spätestens jetzt hätte er sie jetzt schon längst wie ein Streichholz weggefegt. Zorn ließ seine Hände zu Fäusten ballen und die Adern in seinem Hals waren deutlich sichtbar und pochten. In seinen Augen stand der Hass gegenüber dieser Frau, doch etwas erwidern konnte er nicht mehr, als plötzlich ein Ruck durch seine Zelle ging. Er kannte es schon, denn es bedeutete, dass der Käfig aus seiner Verankerung gelöst und hervorgeholt wurde, damit man mit ihm würde sprechen können, doch er war gerade gewiss nicht in der Stimmung, einen von diesen Kindern vor die Augen zu treten, sodass er inmitten seiner Zelle stand, die Arme vor der Brust verschränkt hielt und einen besonders wütenden Blick gen Scheibe präsentierte, bis sich die Luke zum Rest von S.T.A.R. Labs öffnete und ihm ein bekanntes Gesicht entgegenblickte, sodass sich seine Augen einen Augenblick weiteten.
“Aubrey?”
Es überraschte ihn deutlich, seine kleine Schwester hier zu sehen, sodass ihm sogar seine übliche Bezeichnung für sie im Halse stecken blieb.
“Was..?”
Sie war hier, um ihn heraus zu holen? Aber wo war Team Flash? Hatte sie…?
In ihm stoben so einige Fragen auf, doch blieb er nun stumm in der Zelle dicht an der Scheibe stehen, drückte eine Hand dagegen und beobachtete seine kleine Schwester dabei, wie sie mittels eines Laptops versuchte, dieses verfluchte Gefängnis zu öffnen.
In ihm stob der Gedanke auf, dass er sich ja nun an dieser furchtbaren Frau würde rächen können, was alleine schon Genugtuung in ihn auslöste, weil er es sich genau vorstellte.
Als sich der Käfig dann endlich öffnete, trat er langsam heraus, um den Moment voll auszukosten, als ihn diese Macht wieder durchfloss.
“Endlich.”, raunte er und atmete tief durch, ehe er es sich jetzt nicht nehmen ließ, Aubrey kräftig in den Arm zu nehmen, obwohl er normalerweise nicht der Typ für so etwas war.
“Ich habe dich auch vermisst, kleines Monster.”, kam es von ihm gemurmelt und einen Moment verharrte er einfach in dieser Position, die für ihre Dauer eine heile Welt darstellte, ehe diese Blase knallhart zum Platzen gebracht wurde.
Als die Stimme ertönte, reagierte Mark sehr schnell, löste sich von der Kleinen und stellte sich mit einem durchdringenden Blick und leicht ausgestreckten Armen vor sie. Um seine Hände flimmerte es verräterisch.
Ihnen gegenüber stand eine dunkelhaarige Frau, die ihm völlig unbekannt war, doch es interessierte ihn auch nicht, wen er da vor sich hatte.
“Von was für einem Ärger sprichst du?”
@Aubrey Mardon
@Eleanor Darhk